Wer das fotografische Werk von Ursula Kelm
kennt,
erkennt die Fotografin schon an den Titeln ihrer neusten Bilder-Zyklen:
»Rosen in Ravensbrück« und
»örtlich-amtlich oder an der Biegung des Flusses«.
Oft hat sie ihre Motive auf Reisen in Griechenland, Italien, Australien.......
gesucht.
Diesmal begegnen wir ihr vor Ort - im heimischen Berlin und in der näheren
Umgebung. Ihr Markenzeichen: die poetisch-ästhetische Anverwandlung von
Gegenden, öffentlichen Orten und architektonischen Details mit der Kamera.
Wer kommt nicht angesichts der Monumentalität des Kanzleramtes am Spreeufer
ins Grübeln, wen beschleichen nicht beim Abschreiten eines Konzentrationslagers
Angst und Distanz?
Die Fotografien von Ursula Kelm dagegen laden ein, sich Zeit zu nehmen, zu
schauen und über die realen Gegebenheiten, ihre Geschichte, vor allem
aber auch über ihre fotografische Bearbeitung nachzudenken.
Dazu geben die neuen Zyklen nun allen Anlaß. Ursula Kelm, die für
Experimentierfreudigkeit mit unterschiedlichsten Kamera- und Entwicklungstechniken
bekannt ist, fotografiert neuerdings auch digital. Als professionelle Fotografin
gelingt es ihr dabei, den elektronischen Bildern eine malerische Dimension
zu verleihen.
aus einem Text von Elisabeth Moortgat, Kunsthistorikerin
Mai 2005